Tierischer Familienzuwachs - Welpen von Anfang an richtig eingewöhnen
Grundsätzlich ist die Anschaffung eines Hundes eine große Entscheidung im Leben, mit der alle betroffenen Familienmitglieder einverstanden sein müssen. Viele Fragen mussten geklärt werden: Ist der Vermieter einverstanden? Welche Rasse soll es sein? Woher bekommen wir den Hund? Vom Tierheim, vom Züchter?
Nun steht der große Tag vor der Tür, und ungeduldig erwarten alle das neue Familienmitglied. Schon mehrfach hat man den neuen Hausgenossen beim Züchter besucht und sich schon mal ein wenig kennengelernt. In den Wochen vor dem geplanten Abgabetermin wurden Haus und Garten welpensicher gemacht. Die kostbare Vase ist vom Boden verschwunden, elektrische Kabel werden abgedeckt oder hochgelegt. Putzmittel, Medikamente, Dünger etc. welpensicher verschlossen und die Zimmertüren mit Türstoppern gegen Zuschlagen gesichert.
Dem Hund wurde ein eigener Bereich eingerichtet (zum Beispiel sein Körbchen), in den er sich zum Schlafen zurückziehen kann. Decken und Kissen müssen bei 60°C, besser aber in der Kochwäsche, zu waschen sein. Das Körbchen sollte ebenfalls leicht zu reinigen sein. Futterschüssel und Wassernapf haben einen festen Platz gefunden und bestehen aus Steingut oder einem anderen leicht heiß zu reinigendem Material.
Wenn eine längere Strecke zum Abholen des Welpen zurückzulegen ist, so sollte die Rückfahrt nicht an den heißen Stunden eines Sommertages geplant werden. Auf ausreichend lange Pausenzeiten ist zu achten, um den Welpen nicht zu überfordern.
Zuhause angekommen, darf der neue Hausgenosse nicht von allen Seiten bestürmt werden, sondern braucht einige Tage Eingewöhnungszeit. In dieser Zeit sollte eine Bezugsperson möglichst viel Zeit mit dem Hundebaby verbringen können. Um Durchfälle zu vermeiden, sollte das gewohnte Futter vom Züchter noch einige Tage weiter gegeben werden, bevor eine allmähliche Futterumstellung erfolgen kann.
Der erste Besuch beim Tierarzt steht an, wenn der Hund gesund ist und nicht behandelt werden muss, damit er nicht sofort eine negative Verknüpfung mit dem Tierarzt verbindet. Auch der Tierarzt kann so seinen Patienten einmal gesund kennen lernen, was weitere Besuche erleichtert.
Nach einer Eingewöhnungsphase kann man nun beginnen, den Welpen umweltsicher zu machen. Je mehr unterschiedliche Situationen (öffentliche Verkehrsmittel, Einkaufen, Waldspaziergang, etc.) er kennen lernt, desto gelassener wird er als erwachsener Hund in all diesen Situationen reagieren.
Allen Welpen, ihren Besitzern und allen, die es werden wollen, wünsche ich eine einmalige, spannende und ereignisreiche Zeit!
(Mit freundlicher Genehmigung von Dr. med. vet. Christian Pötz, Fachtierarzt für Kleintiere, Am Königsberg 1, 58675 Hemer in einem Artikel für den Iserlohner Stadtspiegel v. 17.10.2010)
Kaufen Sie einen Welpen nur aus kontrollierter Zucht!
Kaufen Sie Ihren Welpen nur bei einem Züchter, der Mitglied in einem VDH-Zuchtverein (DTK Deutscher Teckelklub 1888 e.V.) ist.
Denn im VDH gilt eine der strengsten Zuchtordnungen der Welt mit hohen Qualitätsstandards. Die Ahnennachweise des DTK sind mit dem VDH-Gütesiegel ausgezeichnet.
Es gewährleistet, dass strenge Wurf-u. Zuchtkontrollen durchgeführt werden. Aufwendige Zuchtprogramme zur Vermeidung genetischer Defekte und die enge Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Forschung verfolgen dabei das eine Ziel: Die Zucht von gesunden und sozialverträglichen Rassehunden.
Achten Sie speziell auf folgende Punkte:
1. Kaufen Sie einen Hund nicht spontan oder aus Mitleid. Lassen Sie sich Zeit für die Auswahl eines seriösen Züchters.
2. Vorsicht bei Zeitungsinseraten und Internetangeboten, wenn ein Züchter dort gleichzeitig mehrere Hunderassen anbietet.
3. Besuchen Sie den Züchter mehrmals während der Aufzucht der Welpen. Werden Sie vom Züchter umfassend und seriös beraten?
4. Macht die Umgebung bzw. die Zuchtanlage einen guten und gepflegten Eindruck?
5. Erkundigt sich der Züchter nach Ihren Lebensverhältnissen und den Haltungsbedingungen für den Welpen oder interessiert er sich überhaupt nicht dafür, an wen er seinen Welpen verkauft?
6. Ist der Welpe bei der Abgabe mindestens 8 Wochen alt, geimpft, entwurmt und eindeutig mit einer Tätowierung oder einem Mikrochip gekennzeichnet? Lassen Sie sich die entsprechenden Nachweise (z. B. Wurfabnahmeprotokoll des DTK) vor dem Kauf vorlegen!
7. Ist der Welpe gesund und munter und lebhaft?
8. Sind die Welpen auf Menschen geprägt, d. h. kommen sie Ihnen freudig entgegen und sind nicht scheu?
9. Können Sie die Welpen in ihrer ursprünglichen Umgebung mit dem Muttertier besuchen?
(Auszug aus den Empfehlungen des VDH - Verband für das Deutsche Hundewesen)
Vegetative Phase
(1. - 2- Lebenswoche)
Obwohl der Welpe mit geschlossenen Augen und Ohren auf die Welt kommt, er also in der vegetativen Phase noch blind und ohne Gehör ist, findet er mit Hilfe seines Tastsinns die Zitzen seiner Mutter. Er umschließt mit seinem Mäulchen die Zitze und bringt durch das Abstemmen mit den Hinterpfoten und das Stoßen mit den Vorderpfoten gegen die Milchquelle den Milchfluss in Gang. Man spricht dabei vom Milchtritt des Welpen.
Da man diese Verhaltensweisen auch dann findet, wenn der Dackelwelpe ohne seine Mutter aufwächst und mit der Flasche großgezogen wird, kann man davon ausgehen, dass es sich beim Milchtritt um eine angeborene Verhaltensweise handelt.
Die ersten Lautäußerungen gehören ebenfalls zu den Verhaltensweisen, die angeboren sind. Der Welpe meldet sich mit leisem Fiepen bis hin zum auffordernden Schrei, wenn ihm etwas fehlt. Die Dackelmutter hört die Laute und ist sofort bemüht, Abhilfe zu schaffen.
Übergangsphase
(3. Lebenswoche)
Der äußere Gehörgang öffnet sich und der Geruchssinn entwickelt sich.
Mit heftigem Schwanzwedeln verleiht der Welpe nun seiner freudigen Erregung Ausdruck und der Trieb, das Lager zu verlassen, führt dazu, dass der junge Hund die Erforschung seiner Umwelt in Angriff nimmt.
In dieser Lebensphase lernt der Hund Verhaltensweisen wie z.B. sich auf den Rücken werfen als Unterwürfigkeitsgeste.
Jetzt sollte der intensive Kontakt zwischen Mensch und Hund einsetzen, da die Trennung von der Mutter bald bevorsteht.
Prägungsphase
(4. - 7. Lebenswoche)
Das Gebiss der Welpen entwickelt sich sehr schnell. Sie versuchen nun schon kleinere Brocken von der Nahrung ihrer Mutter zu ergattern. Die Kleinen werden zwar noch gesäugt, doch die Hündin zieht sich nach und nach von den spitzen Zähnen zurück.
Für die Erziehung zur Stubenreinheit ist es jetzt die beste Zeit.
Hat der Welpe in der Prägungsphase einen positiven Kontakt zum Menschen erfahren, so wird ihm der Besitzerwechsel nicht schwer fallen.
Sozialisierungsphase
(8. - 12. Lebenswoche)
Der wichtigste Aspekt dieser Phase ist die Einordnung des Welpen in die Gemeinschaft. Solange der Welpe in seiner Hundefamilie mit seinen Geschwistern und seiner Mutter zusammenlebt, ist er ständig Rivalitätskämpfen ausgesetzt. Sowohl sein Futter, sein Spielzeug usw. muss er ständig verteidigen. Der Kampf um diese Dinge wird mit der Zeit immer intensiver und härter. In der Natur hat der Rüde das letzte Wort, wenn sich sein Nachwuchs streitet. Zuhause muss der Mensch eingreifen und sowohl Lob als auch Tadel aussprechen. Doch nach Möglichkeit sollte man Bestrafungen umgehen. Der Dackel braucht sehr viel Lob und viele Streicheleinheiten.
Von dem Verhalten des Menschen zu seinem Hund ist es abhängig, ob der Hund seinen Besitzer später als “Rudelführer” akzeptiert oder ob er versuchen wird, ihn zu dominieren. Gehorsamsübungen sind in dieser Phase unerläßlich, will man nicht zum Sklaven seines Hundes wrerden.
Rangordnungsphase
(13. - 24. Lebenswoche)
Der heranwachsende Hund braucht eine starke Hand, da er in der Rangordnungsphase versuchen wird, seinen Kopf durchzusetzen. Dabei überhört er Kommandos, ignoriert Befehle und hofft, dadurch Oberhand zu gewinnen.
Das A und O in der Hundeerziehung ist Konsequenz und ein richtig platziertes Lob.
Man sollte immer bedenken: Ein Hund, der nicht folgt, lebt nicht nur gefährlich, er stellt auch eine Gefahr für seine Umwelt dar.
Pubertätsphase
(7. - 15. Lebensmonat)
Jetzt ist die stürmische Zeit, denn in den Hunden gehen große Veränderungen vor.
Die Geschlechtsreife setzt ein, Rüden heben erstmalig das Bein, bei Hündinnen kommt es zur ersten Läufigkeit.
Der Dackel ist nun erwachsen und er könnte eine Familie gründen. Er”will” gerne, aber er “darf” nicht, da sein Tatendrang von aufgeklärten Menschen unterbunden wird.
Der Hund braucht in dieser Zeit viel Verständnis, das heißt, wenn er die Nähe des Menschen sucht, freut man sich und wenn er alleine sein möchte, lässt man ihn in Ruhe.
Erst nach Abschluss dieser Phase wird der Hund den Menschen uneingeschränkt als “Rudelführer” anerkennen, vorausgesetzt, man hat die Erziehungschancen in allen Phasen genutzt.
Eintritt der Geschlechtsreife
Die Geschlechtsreife setzt in einem Alter von 5 - 14 Monaten ein.
Es kommt nicht selten vor, dass die 1. Hitze relativ schwach ausfällt und man es kaum bemerkt.
Man achte daher auf intensives lecken der Hündin im Vaginalbereich und auf häufigeres Urinieren der Hündin.
Die hormonelle Umstellung des Körpers auf die Geschlechtsreife kann auch Veränderungen im Wesen und Verhalten der Hündin hervorrufen.
Diese Phase nennt man auch beim Hund Pubertät.
Diese Entwicklungsphase etwa mit dem 12. Lebensmonat einsetzen.
Alles Gelernte wird in dieser Phase gern vergessen und die Hündin kann darüber hinaus auch an Konzentrationsmangel leiden und im Extremfall sogar Unsicherheit, Schreckhaftigkeit oder besondere Anhänglichkeit als Schmusebedürfnis zeigen.
Eine konsequente Erziehung ist zwar in dieser Zeit besonders wichtig, sollte aber sehr feinfühlig sein, da diese Pubertätszeit auch eine wichtige Prägungsphase der Hündin ist, die auf ihr späteres Leben Auswirkungen haben kann. Im Allgemeinen wird eine Hündin nach Eintritt der Geschlechtsreife alle 6 Monate läufig, doch Ausnahmen von 7 - 12 Monaten sind nicht selten.
Im Vergleich sei erwähnt, dass eine Wölfin als Urahn unserer Haushunde nur alle 12 Monate in die Hitze kommt. Meist in den Monaten Januar und Februar, damit die Welpen in das Frühjahr hineinwachsen.